Unser Betrieb
Der Zweckverband für Tierkörper- und Schlachtabfallbeseitigung betreibt in eigener Regie die Tierkörperbeseitigungsanlage Plattling. Der Betrieb in Plattling mit der derzeitigen technischen Ausstattung wurde im Jahre 1976 aufgenommen. Seither wird der Betrieb stetig modernisiert, um die Anlage immer auf dem neuesten Stand der Technik zu halten. Im Betrieb Plattling sind derzeit 93 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Verwaltung
Hier gehen die Anmeldungen zur Abholung von Tieren oder tierischen Nebenprodukten ein und werden den Touren und Fahrern durch die Disposition zugeteilt und per GPRS übermittelt. Die erzeugten Fertigprodukte Tiermehl, Tierfett und Blutmehl werden zum Abtransport zur Verbrennung abgegeben und die entsprechenden Transportpapiere für die Spediteure unter regelmäßiger Kontrolle der Veterinäre ausgestellt.
Die Abrechnung der Gebühren und Entgelte für die erbrachten Leistungen, die Verwaltung von Kontrakten über die Verbringung der Fertigprodukte, sowie sonstige zentrale Dienste für den gesamten ZTS werden durch Mitarbeiter in Plattling erledigt. Die laufenden Angelegenheiten der Betriebsführung werden durch den Betriebsleiter wahrgenommen.
Fuhrpark
Unser eigener Fuhrpark in Plattling besteht aus insgesamt 45 Fahrzeugen. Im einzelnen sind dies:
- 19 LKWs zur Entsorgung verendeter Tiere
- 14 LKWs zur Entsorgung von tierischen Nebenprodukten aus Metzgereien und Gaststätten
- 4 LKWs zur Entsorgung von tierischen Nebenprodukten aus Großschlachtstätten
- 2 LKWs zur Entsorgung von Blut aus Großschlachtstätten
- 1 LKW mit Kippsattelauflieger
- 1 Kleintransporter
Ihr zuständiger Ansprechpartner für den Fuhrpark in Plattling.
Verarbeitung
Der Betrieb hat eine genehmigte
- Stundenleistung von 18 Tonnen
- Jahreskapazität von 97.200 Tonnen
Verfahrensbeschreibung für die Verarbeitungsanlage in Plattling:
1. Rohware
Im Bereich der Anlieferung wird die gesammelte Rohware von betriebseigenen LKWs in die Rohwarenmulde gekippt und mit Schnecken gefördert. Zwei seriell geschaltete Brecher (Grob- und Feinbrecher) zerkleinern die Rohware auf eine Korngröße von maximal 50 mm. Die Dickstoffpumpe fördert die zerkleinerte Rohware in die Sterilisation.
2. Sterilisation
Der Kernprozess jeder Tierkörperbeseitigung. Im indirekt dampfbeheizten Rohrleitungssystem wird die zerkleinerte Rohware kontinuierlich sterilisiert (mindestens 133 ° C, 3 bar absolut Druck, 20 Minuten Verweilzeit). Der Druckhalter entspannt den sterilisierten Fleischbrei in einen Zwischenbehälter (Fleischbreibehälter).
3. Trockner
Aus dem Fleischbreibehälter werden die Trockner kontinuierlich beschickt. Das vorhandene Wasser im Fleischbrei wird bis auf einen Restwassergehalt von 6 % verdampft. Die anfallenden Brüden werden in Luftkondensatoren zu Abwasser kondensiert. Der getrocknete Fleischbrei wird ab diesem Zeitpunkt Halbprodukt genannt.
4. Pressen
Das Halbprodukt wird über ein Sieb vorentfettet und anschließend mechanisch durch Schneckenpressen getrennt. Unsere Endprodukte verschmutztes Tierfett und Schilfer (Vorstufe von Tiermehl) entstehen.
5. Dekanter
Das verschmutzte Tierfett wird mit Hilfe einer Zentrifuge (Dekanter) gereinigt und in die Verladetanks gepumpt.
6. Mahlanlage
Das Schilfer wird durch eine Sieb- und Mahlanlage zerkleinert und über ein geschlossenes Fördersystem in die Silos zur Lagerung des Tiermehls befördert.
7. Fettlagertanks
Acht Fettlagertanks mit einer Kapazität von 28 Tonnen je Tank.
8. Fettaufbereitung
Das für den Eigenbedarf zur thermischen Verwertung benötigte Tierfett wurde durch ein speziell entwickeltes Absetzverfahren nochmal aufbereitet um die Schwellenwerte des LfU einzuhalten.
Blutverarbeitung
Die Blutverarbeitungsanlage in Plattling hat eine genehmigte
- Stundenleistung von 6,5 Tonnen
- Jahreskapazität von 30.000 Tonnen
Verfahrensbeschreibung für die Blutmehlanlage:
1. Rohblutförderung
Das Rohblut wird mittels einer Entnahmepumpe dem Tankfahrzeug entnommen und in einen Bluttank mit einem Volumen von 90 cbm gepumpt. Die dem Bluttank nachgeschaltete Entnahmepumpe fördert das Blut zu einem Zwischenbehälter mit 2 cbm Speicherkapazität.
2. Vorwärmung, Koagulation, Dekantierung
Das Rohblut wird mittels dem Zwischenbehälter nachgeschalteten Pumpe kontinuierlich in den Vorwärmer gefördert. Dieser arbeitet nach dem Prinzip eines Rohrschlangen-Wärmetauschers im Gegenstromverfahren. Das Blut wird mittels eines im Kreislauf gefahrenen Heizwassers vorgewärmt. Das Heizwasser wird durch die im Trockner anfallenden Brüden auf eine ausreichende Temperatur vorgewärmt. Der Koagulator ist mit allen Armaturen für Dampfeinspritzung ausgerüstet. Unter Direktdampfeinspritzung und Rührung des Blutes mittels der im Zylinder befindlichen Schnecke wird das Blut zur Gerinnung gebracht und anschließend als dekantierfähiges Produkt dem Dekanter zugeführt. Der Dekanter trennt das auf ca. 95 ° C erwärmte Blut in zwei Phasen. Die erste Phase (eingedicktes Blut) wird über die Förderschnecke dem Trockner zugeführt. Die andere Phase wird zur Kühlung mittels der Pumpe über einen Behälter zum Schaumbrecher dem luftgekühlten Kondensator zugeführt.
3. Trocknung und Brüdenkondensation
Der Bluttrockner ist als Kontakttrockner nach dem Prinzip der indirekten Trocknung konstruiert. Er besteht aus einem feststehenden Gehäuse mit rotierender Welle. Auf der Welle sitzen hohle Rundscheiben, die aus je zwei tellerförmigen Platten an der Hohlwelle zusammengeschweißt sind und so ein druckbeständiges Element bilden. Durch die Rundscheiben wird Satt-Dampf mit einer Temperatur von ca. 165 ° C und entsprechend einem Druck von 7 bar geleitet. Der Trockner trocknet auf mind. 94 % Trockensubstanz. Das getrocknete Blutagglomerat wird mittels einer Austragsschnecke unter dem Trockner kontinuierlich und regelbar ausgetragen. Zu einer erhöhten Energieeffizienz führt die Ausnutzung der Brüden zur Vorwärmung des Rohblutes (siehe Punkt 2).
4. Mehlbehandlung
Das vom Trockner ausgetragene Blutagglomerat gelangt über eine Zuführschnecke in die Mühle. Das in der Mühle gemahlene Blutmehl wird von dieser ausgeschleudert und gelangt über den Pleumatik-Abscheider und die Zählradaustragsschleuse in das Mehlsilo.
Klärschlammtrocknungsanlage
Ablauf
Der angelieferte Klärschlamm wird über einen Beschickungscontainer der eigentlichen Klärschlammtrocknungsanlage zugeführt. Die Füllmenge wird anhand einer integrierten Waage und einem Füllstandsensor überwacht.
Der kontinuierliche Trocknungsprozess geschieht durch Zufuhr von warmer Luft in den Trocknungsbehälter. Rührwerke vermischen das zu trocknende Material, um eine gleichmäßige Durchströmung zu gewährleisten.
Mit dem Zuluftventilator wird Frischluft angesaugt, durch den Wärmetauscher gedrückt und die Luft dabei erhitzt. Der Wärmetauscher wird mit Warmwasser, gewonnen aus Abwärme, versorgt. Die Wasservorlauftemperatur soll hierbei zwischen ca. 80-85°C betragen. Die erwärmte Luft wird durch den eingebauten Schlitzboden in die Trocknungsanlage eingeblasen, durchströmt gleichmäßig das Trocknungsmaterial und entzieht diesem somit das Wasser.
Wenn der vorgegebene Trocknungsgrad bei dem Trockengut erreicht ist, wird mittels einer Austragsschnecke und Folgeschnecke das getrocknete Material ausgetragen. Der Austragszyklus läuft solange wie getrocknetes Material vorhanden ist und der vorgegebene Mindestfüllstand nicht unterschritten wird.
Abluftbehandlung
Durch eine auf dem Trocknungsbehälter montierte Staubfilteranlage wird die Abluft kontinuierlich gereinigt. Der Staub und die an ihm gebundene Gerüche verbleiben durch den Einsatz von speziellen Filterschlauchen in der Trocknungskammer. Eine aufwendige Staubrückführung ist somit überflüssig. Die Abreinigung der langlebigen Filterschlauche erfolgt druckabhängig. Die gereinigte Luft sammelt sich in der Abluftkammer und wird an die Umgebungsluft abgegeben. Die wartungsfreundliche Filteranlage ist durch ihren modularen Aufbau leicht zugängig.